Wiko Rainbow Lite – Testbericht / Review / Test
Vorwort
Unter dem Motto „Back to Basic“ hat Wiko die diesjährige Reihe von günstigen Smartphones angekündigt. Das Wiko Rainbow Lite ist hierbei der günstigste Vertreter der 5 Zoll-Klasse. Bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von gerade mal 119€ darf man natürlich kein Leistungswunder erwarten. Ob das Gerät aber für Wenignutzer empfehlenswert ist oder doch gravierende Schwächen aufweist, soll dieser Testbericht klären.
Bevor es los geht, hier noch kurz zusammengefasst die wichtigsten technischen Daten:
- Mediatek MT6582 SoC mit 1,3GHz Quadcore CPU
- 1GB RAM
- 8GB interner Speicher (nicht partitioniert, also kein seperater Appspeicher)
- MicroSD Slot bis 64GB
- DualSIM-fähig (kein Hybridslot sondern drei vollwertige Steckplätze)
- 5MP Hauptkamera und 5MP Frontkamera (Selfieshooter)
- 5Zoll FWVGA Display mit 854X480 Pixel Auflösung (ca 196 PPI)
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Vielen Dank an Wiko Germany, die uns das Rainbow Lite als Testgerät zur Verfügung gestellt haben!
https://www.youtube.com/watch?v=895oc5sILYc
Gehäuse und Design
Das Gehäuse Wiko Rainbow Lite ist natürlich nicht aus Metall und Glas gefertigt. Die Haptik weiß allerdings dennoch zu überzeugen. Im Vergleich zum ersten Rainbow aus dem letzten Jahr sind die Außenmaße leicht geschrumpft und die Linien deutlich runder geworden. Dadurch liegt das Gerät weit besser in der Hand.
Auch der stark geschrumpfte Kameraüberstand ist ein Pluspunkt des neuen Designs. Hier zwei Vergleichsbilder vom Rainbow (Lila) und Rainbow Lite (Schwarz):
Die Softtouchrückseite fühlt sich gut an und neigt weniger zum Rutschen als die Kunststoffrückseite des Vorgängers. Auch sonst gibt sich die Verarbeitung keine Blöße. Beispielsweise ist der Lautsprechergrill jetzt schöner in das Gerät eingepasst oder die Knöpfe sind sowohl schöner designt als auch spielfreier. Einzig die Position der Lautstärkewippe konnte mich persönlich nicht überzeugen – die hätte ich lieber weiterhin auf der linken Seite gehabt. Das ist allerdings sicherlich auch eine Geschmacksfrage.
Display
Schon mit der Ankündigung des Rainbow Lite wurden die Stimmen laut, die nicht verstehen konnten, warum das Gerät mit dieser sehr geringen Auflösung auf den Markt gebracht wird. Auch ich hatte meine Zweifel, wie so ein Display Spaß machen soll. Diese konnte das Gerät aber überraschenderweise ausräumen.
Die Blickwinkel gehen zunächst einmal in Ordnung. Sicherlich habe ich da schon bessere gesehen, aber auch schon viel schlechtere. Das leichte Abdunkeln oder Aufhellen des Bildschirms, wenn man steil über die Ecken schaut, ist völlig im akzeptablen Bereich.
Auch die Helligkeit lässt sich in einem schönen Bereich regeln, sowohl recht hell (kein Rekordwert, aber in Ordnung) als auch recht dunkel (man verbrennt sich nicht die Augen bei Nacht) ist möglich.
Die geringe Auflösung fällt dem Bediener eigentlich auch quasi nie auf, wenn nicht gerade ein höherwertiges Gerät direkt daneben liegt. Einzig bei bestimmten Schriftarten konnte ich deutliche Stufen feststellen. Hier zwei Screenshots, einmal mit dem Wiko Rainbow Lite aufgenommen mit der FWVGA-Auflösung, der zweite vom Wiko Highway in FullHD. Der Unterschied ist auf dem großen Bildschirm deutlich zu erkennen, auf einem 5Zoll Display sieht man es fast ausschließlich an der Schrift
Der Trend zu immer höher auflösenden LCDs ist zwar fraglos da, aber das bedeutet auf keinen Fall, dass man mit knapp 200 PPI nur noch Schneeflocken erkennt. Bei diesem Punkt hat mich das Rainbow Lite positiv überrascht.
Schade ist allerdings, dass der Touchscreen teilweise etwas träge reagiert. Insbesondere beim swypen (Schreiben durch Wischbewegungen) fehlen oft die ersten paar Millimeter, was zu unsinnigen Eingaben führt. Auch besteht die Gefahr, dass dieser Effekt durch eine Schutzfolie verstärkt werden könnte.
Software
Als Betriebssystem kommt Android 5.0 alias Lollipop zum Einsatz.
Seit diesem Jahr baut Wiko nicht mehr auf ein weitestgehend unverändertes Androidsystem, sondern nutzt die eigene Bedienoberfläche „WikoUI“. Soweit zur Theorie. Die einzigen Änderungen, die ich am Userinterface (=UI) feststellen konnte, sind ein anderer Launcher ohne Appdrawer, dafür mit alternativen Übergangseffekten, sowie neue Designs für einige der vorinstallierten Apps. Der Rest des Systems ist offensichtlich unberührt geblieben. Nette Zusatzfunktionen, wie das KnockOn-Feature des Wiko Highway Star, fehlen leider vollständig.
Es gibt einiges an vorinstallierten Apps, die sich allerdings bei Bedarf problemlos deinstallieren lassen. Daher kann ich auch damit leben, dass ein nerviges Programm wie der Clean Master vorinstalliert wurden.
Performance
Die Performance ist eine der größten Schwächen des Rainbow Lite. Im Normalbetrieb – wie zum Beispiel beim Wischen durch die Homescreens oder beim öffnen von Apps – geht es leider nicht mehr ganz so flink zu wie beim Rainbow, trotz identischem SoC. Schuld daran hat vermutlich Android Lollipop, welches für seinen größeren Recourcenhunger und seine eher geringere Geschwindigkeit im Vergleich zu KitKat bekannt ist.
Auf der Habenseite können aber Spiele, bei denen das Rainbow schon deutlich zum Ruckeln neigt, noch völlig flüssig wiedergegeben werden. Hier ist die geringere Pixelzahl klar von Vorteil – es müssen weit weniger Bildpunkte berechnet werden.
Akku
Die Akkulaufzeit geht – insbesondere für die Zielgruppe – mehr als in Ordnung. Bis auf ein Mal, an dem offenbar irgendetwas im Gerät nicht gestimmt hat, bin ich immer problemlos über den Tag gekommen. Das kann ich wahrlich nicht bei jedem Gerät behaupten. Gefühlt schein die Akkulaufzeit sogar ein wenig besser zu sein als bei Vorjahresmodell (welches übrigens den exakt bau- und kapazitätsgleichen Akku nutzt. Man kann den Akku des Rainbow auch im Rainbow Lite verwenden).
Kamera
Die Hauptkamera ist nicht nur auf dem Papier schwächer als die des Vorjahresgeräts. Tatsächlich wurden die Testbilder deutlich unschärfer als vom 2014er Rainbow gewohnt.
Ohne viele weiter Worte: Hier ein paar Fotosr, die ich im Verlauf des Tests geschossen habe:
Für Selfies ist das Rainbow Lite dafür sehr geeignet. Hier ist umgekehrt eine klare Steigerung zum Rainbow zu erkennen.
Uns sonst so?
In den weiteren Funktionen gibt es keine großen Auffälligkeiten. GPS, WLAN, Mobilfunk oder Radio, alles funktioniert im normalen Bereich. Auch die Sprachqualität beim Telefonieren geht völlig in Ordnung. In Schulnoten ausgedrückt gäbe es hier überall irgendetwas zwischen Zwei (Gut) und Drei (Befriedigend).
Wenn man noch etwas bemängeln möchte, dann kann man das bei den Übersetzungen im OS tun. Hier ist den Entwicklern an mancher Stelle etwas durch die Lappen gegangen. Das habe ich aber schon schlimmer gesehen. Hier als Beispiel, die nicht sehr deutsche Aufforderung, das Ladegerät anzuschließen.
Fazit
Eingeschränkte Kaufempfehlung. Das Wiko Rainbow Lite muss sich am Wiko Rainbow messen lassen, denn beide Geräte sind aktuell in etwa preisgleich. Doch an einigen Stellen hat es das neue Rainbow schwer.
Android Lollipop ist für den MT6582 Prozessor eine kleine Nummer zu anspruchsvoll. Auch das Display, so gut es für seine Verhältnisse ist, kann mit dem Vorjahresmodell einfach nicht mithalten. Softwareseitig bietet das Lite keine netten Gimmicks, die die Bewertung erhöhen würden, dafür aber einen etwas zu unempfindlichen Touchscreen. Auch die Hauptkamera kommt deutlich schlechter weg als beim Rainbow.
Wenn allerdings das Hauptaugenmerk auf dem neusten Betriebssystem, einer angenehmeren Haptik und einer klar verbesserten Selfiekamera besteht, mag das Wiko Rainbow Lite einen zweiten Blick wert sein.
Warum nichts über sceenshot
Hallo Alina,
ich verstehe die Frage nicht. Möchtest du wissen wie man einen Screenshot macht? Das wäre Power und Lautstärke runter gleichzeitig drücken und etwa 1 Sekunde gedrückt halten
Gruß Björn