Wiko Highway Signs – Test / Review / Testbericht

VORWORT

Nachdem unser letzter Testbericht zu einem Wiko Handy doch schon etwas her ist, präsentieren wir euch nun einen Test zum Wiko Highway Signs. Seit gut einem Jahr habe ich kein Wiko Gerät mehr privat benutzt und auch deshalb habe ich mich in den vergangenen drei Wochen sehr gefreut, dass sich Wiko doch so gut entwickelt hat.

Nun aber, wie bei jedem Testbericht, am Anfang zu den technischen Daten. Das Highway Signs ist im Prinzip eine mini-Version des Highways. Das heißt, es ist kleiner und auch die technischen Daten wurden etwas abgeschwächt.

• 1 GB Arbeitsspeicher
• 8 GB interner Speicher
• MediaTek Octa Core Prozessor @ 1,4 GHz
• Hybrid: Dual-SIM oder Single SIM + SD Card
• Android 4.4.2 KitKat
• 4,7 Zoll HD-Ready Display
• 8 Megapixel Kamera

Der Preis für das Wiko Highway Signs beträgt rund 180 Euro. Das ist im grünen Bereich, denn vergleichbare Modelle sind oft teurer.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei Wiko Germany bedanken, die uns das Highway Signs zur Verfügung gestellt haben!

VERPACKUNG & LIEFERUMFANG

Schon an der Verpackung merkt man sehr deutlich, dass das Wiko Highway Signs wirklich ein kleiner Bruder des Highways ist. Die Verpackung sieht fast genau so aus, ist aber etwas kleiner. Auch hier gibt es um die Box, welche im Gegensatz zu der Box des Highways aus Metall ist, eine Pappe, die auf der Front das Highway Signs zeigt. An den Seiten gibt es die wichtigsten technischen Daten zu sehen und hinten sind noch ein paar Copyright-Hinweise abgebildet.

Sobald man die Schachtel öffnet, sieht man direkt das Highway Signs. Das Gerät ist vorne und hinten mit einer Folie beklebt, in meinem Fall waren beide jedoch schon so voller Luftblasen, dass ich sie leider beide entfernen musste.

Der Lieferumfang vom Highway Signs ist in Ordnung. Im Gegensatz zum Highway gibt es keine mitgelieferte Hülle. Positiv zu erwähnen ist aber, dass es auch hier wieder SIM-Adapter gibt. Mitgeliefert wird also:

• Wiko Highway Signs Smartphone
• microUSB-Kabel
• EU-Netzteil
• Kopfhörer
• Drei SIM-Karten Adapter
• SIM-Slot Öffner
• Kurzanleitung
• Garantiehinweise

Wie zu erwarten, sind die Kopfhörer nicht die Welt. Jedoch reichen sie vollkommen aus, um ein bisschen Musik zu hören. Schön ist, dass sie einen Knopf haben, mit welchem man die Musik wiedergeben oder stoppen kann. Am Netzteil und am USB-Kabel gibt es nichts zu beanstanden, beide funktionieren wunderbar und sehen gut aus. Der SIM-Kartenschachtöffner funktioniert ebenfalls, genau wie die Adapter.

VERARBEITUNG & DESIGN

Mit der Verarbeitung und dem Design kann das Highway Signs sehr punkten! Das Design trifft genau meinen Geschmack, besonders die Rückseite sieht sehr schön aus. Im Gegensatz zum großen Bruder, dem Highway, steht die Kamera nicht mehr heraus und das sieht wirklich viel besser aus. Ebenfalls schön ist, dass hier auf Glas gesetzt wird und kein Plastik zum Einsatz kommt. Von vorne sieht das Highway Signs sehr zurückhaltend aus, nur ein kleiner Wiko-Schriftzug ist auf der Front zu sehen. Nicht so schön ist, dass das Rahmen/Display-Verhältnis sehr hoch ist. Wenn man das Highway Signs auf ein 5 Zoll Gerät (Xiaomi Mi4) legt, liegen beide fast genau übereinander, der Rahmen ist also verhältnismäßig groß. Das stört aber beim Benutzen nicht so schlimm und bei einem Preis von 180 Europ ist dies auf jeden Fall zu verschmerzen. Schade ist, dass die Rückseite ein wahrer Fingerabdruckmagnet ist. Doch durch ein kurzes Abwischen ist alles wieder sauber.

Sehr positiv ist, dass Wiko mitgedacht hat und durch eine kleine Erhöhung auf der Vorder- und Rückseite das Highway Signs vor Kratzern schützt. Ein sehr kleiner Streifen (circa 0,5 mm hoch) verhindert, dass das Gerät auf dem Tisch aufliegt. Ansonsten kann man einfach nur „Daumen Hoch“ für die Verarbeitung sagen, es gibt überhaupt keine Spaltmaße und nichts wackelt.

AKKU

Was kann man mit einem 2050 mAh Akku anfangen? Leider nicht so viel, aber es reicht. Mit Ruhm bekleckert sich Wiko beim Akku des Highway Signs wahrlich nicht, über den Tag kommt man aber mit durchschnittlicher Nutzung. Bei wenig Nutzung sollten auch 1,5 Tage drin sein. Wer sein Handy aber sehr oft am Tag benutzt, sollte entweder ein Akkupack dabei haben oder immer in der Nähe einer Steckdose sein.

In genauen Zahlen heißt das, dass man nach 14 Stunden und 50 Minuten Laufzeit, wovon 3 Stunden und 48 Minuten das Display an war, noch 8% Akku hat. Diese Werte variieren natürlich je nach ausgeführten Anwendungen, Wetter (bei viel Sonne muss das Display heller sein) und Firmware.

Abschließend kann man also sagen, dass man bei normaler Nutzung den Tag übersteht, Abends sollte man dann aber das Highway Signs auf jeden Fall laden. Schön ist trotz der nicht so guten Laufzeit aber, dass sich der Akku wirklich sehr schnell aufladen lässt und man auch nach kurzer Zeit einige Prozente mehr hat.

PERFORMANCE & LEISTUNG

1 GB RAM und ein Handy ruckelt nur vor sich hin? Von wegen! Das Highway Signs ist der beste Beweis dafür, denn die Performance ist für diese Preisklasse wirklich erste Sahne. Auch Multitasking ist für das Gerät kein Problem, zehn Apps können ohne Probleme nebeneinander ausgeführt werden. Der MediaTek MT6592 Octa Core Chip sorgt dann auch noch für die nötige Leistung in Einzelanwendungen. Das spiegelt sich auch im Benchmark wieder, bei AnTuTu hat das Highway Signs ganze 27982 Punkte erreicht. Während des alltäglichen Betriebs muss man also keine Angst haben, dass man ewig warten muss, bis sich eine App geöffnet hat oder das Handy eine halbe Stunde zum Starten benötigt.

Ein großes Lob geht hier aber auch an Google, denn ich bin mir sicher, würde das Highway Signs nicht mit Android 4.4.2 KitKat betrieben werden, würde die Performance lange nicht so gut sein. Im Vergleich zum Highway mit höher getaktetem Prozessor und 2 GB RAM aber Android 4.2.2 Jelly Bean schneidet das Highway Signs deutlich besser ab. Das wird besonders in einzelnen Anwendungen, die sehr viel Leistung benötigen, deutlich.

KAMERA

Die Kamera des Highway Signs ist wie auch schon beim Highway sehr stark. Trotz ’nur‘ 8 Megapixeln gelingen die Fotos sehr gut. Wenn das Licht stimmt, werden sehr schöne Fotos geschossen aber auch bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Bilder noch vollkommen in Ordnung. Nicht so gut ist der Autofokus. Um scharfe Bilder zu bekommen, muss man immer manuell fokussieren und das öfter auch mehrmals.

Die Qualität von Videos ist durchschnittlich. Trotz einer Auflösung von Full HD (1920 x 1088) sind die Farben etwas ausgewaschen und das Bild ist auch nicht immer scharf. Für eine Aufnahme zwischendurch reicht es aber.

Der Blitz hingegen ist sehr gut! Fotos erhellt er ohne Probleme und auch als Taschenlampe lässt er sich super gebrauchen. Etwas schade ist meiner Meinung nach, dass Wiko keine Taschenlampenapp mit entsprechendem Shortcut in der Benachrichtigungszeile vorinstalliert hat. Jedoch kann man das durchaus verstehen, da sich Wiko Geräte eben auch durch das (fast) komplett naturbelassene Vannila-Android auszeichnen.

ALLTAGSGEBRAUCH

Wie schlägt sich das Highway Signs in der wohl wichtigsten Kategorie, dem Alltagsgebrauch? Sehr gut! Obwohl ich als ‚privates‘ Handy das Xiaomi Mi4, ein Highend-Smartphone, nutze, vermisse ich beim Mittelklasse-Gerät von Wiko nichts! Man braucht auf einem 4,7 Zoll Gerät kein Full HD, man benötigt nicht unbedingt den neuesten Snapdragon-Prozessor und auch 3 GB RAM sind überflüssig. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, war der vergleichsweise doch sehr kleine Funktionsumfang von AOSP Android. Bei MIUI oder anderen Herstelleroberflächen habe ich alles was ich brauche schon vorinstalliert – Sei es eine Taschenlampe, ein Kompass oder oder oder. So ist man angewiesen, sich alle benötigten Apps selber aus dem Play Store herauszusuchen und herunterzuladen. Diese 3rd-Party Apps sind oft aber voller Werbung oder kosten Geld. Doch natürlich hat dieses pure Android nicht nur Nachteile. Der wohl größte Verteil ist der, dass es lange nicht so viele Ressourcen benötigt, wie die ganzen angepassten Android-Version mit Herstelleroberflächen wie EMUI, MIUI, TouchWiz oder Sense. Das ist auch der Grund, warum das Highway Signs trotz nur 1 GB Arbeitsspeicher so flüssig läuft und auch mehrere Apps nebeneinander ausführen kann. Während meines gesamtes Tests kam es nie zu einem Absturz des Systems, zu einem ungewollten Neustart oder einer App, die nicht flüssig lief. Der einzige Fehler war, dass die automatische Datums- und Uhrzeiteinstellung einmal versagte und statt Samstag Montag anzeigte. Doch dieser Fehler war von selbst nach circa einer Stunde behoben.

Natürlich beherrscht das Highway Signs auch alle ’normalen‘ Funktionen wie telefonieren, SMS / WhatsApp-Nachrichten schreiben, die Uhrzeit anzeigen und den Wecker ersetzen. Die Kamera reicht völlig aus und auch am Display gibt es nichts zu nörgeln. Lediglich der Akku hält nicht so lange wie gewünscht, das wird aber hoffentlich mit einem Software-Update irgendwann verbessert.

Der Lautsprecher ist nicht das „Gelbe vom Ei“, der Ton klingt etwas schwach. Manchmal übersteuert der Lautsprecher sehr und ein Bass ist im Grunde nicht vorhanden. Für den normalen Klingelton oder die Benachrichtigungs-Melodie reicht er jedoch vollkommen aus.

FAZIT

Mit dem Wiko Highway Signs bekommt man ein solides Handy der oberen Mittelklasse für nur 180 Euro! Es beherrscht alle wichtigen Funktionen, das Display ist sehr gut, die Kamera geht in Ordnung und die Verarbeitung ist toll. Trotz nicht vorhandener Highend-Spezifikationen gibt es keine Probleme mit der Performance, alles läuft flüssig. Die Software ist im Prinzip Vanilla Android, lediglich minimale Anpassungen wurden von Wiko vorgenommen. Der Akku könnte besser sein, doch für diesen Preis kann man nicht alles erwarten. Der Lieferumfang ist Durchschnitt, die Verpackung schlicht.

Abschließend kann ich guten Gewissens den Kauf des Highway Signs empfehlen. Für 180 Euro bekommt man weitaus schlechtere Geräte!